Michi
Quito 3
Meinen Verlust habe ich schon fast wieder vergessen. Ich scheine wohl nicht viel von Materialismus zu halten. Es war zwar unnoetig und schade, in der letzten Sekunde noch bestohlen zu werden, doch so richtig aergern konnte ich mich nicht. Traurig war ich letzte Nacht, ja, aber das hat hauptsaechlich andere Gruende.
Heute bin ich frueh aufgewacht, habe mein Hostel wieder gewechselt und bin daraufhin zur Polizei gegangen. Zumindest habe ich jetzt einen Polizeibericht in der Tasche, bleibt abzuwarten, was meine Versicherung davon haelt. Danach ging es mit dem Bus nach Otavalo, wo ich etliche Dollar in Hippiescheiss umgewandelt habe. Auf der Rueckfahrt bin ich noch mit einem netten, jungen Ecuadorianer namens Saul ins Gespraech gekommen, der mit einer Deutschen verheiratet ist und in einem Monat fuer vier Jahre nach Belgien zum Studieren geht. Ich habe in obligatorisch auf die Wies’n eingeladen.
Morgen schaue ich mir die Altstadt Quitos an und lasse mir meine Flugdaten nochmal bestaetigen. Eventuell treffe ich am Abend den Christian, der mit uns am Chimborazo gescheitert ist, wieder.