top of page
  • AutorenbildMichi

Puerto Natales 2

Gestern habe ich mich vom Parque Nacional Torres del Paine verabschiedet, wo ich elf wunderschoene Tage erleben durfte. Landschaftlich ein Traum, wettermaessig dafuer eher durchwachsen, ein paar schoene Tage waren aber auf alle Faelle dabei. Ich habe jede Menge Leute kennengelernt: einen 31- oder 32-jaehrigen Belgier namens Uli, der in seiner Heimat alles aufgegeben hat und mit mir an Tag 2 und 3 unterwegs war, zwei Chilenen, einer davon mit 8-jaehriger Yogaerfahrung – somit habe ich meine Faszination fuer eine ganz spezielle Form von Yoga entdeckt und den Entschluss gefasst, nach meiner Rueckkehr auch damit anzufangen, um genauso beeindruckende Sachen mit meinem Koerper anstellen zu koennen wie der Rodrigo -, zwei sehr nette Deutsche, wovon ich einen mit Sicherheit auf der Faehre nach Puerto Montt wiedertreffen werde, zwei Israelis, die ich schon von Ushuaia her kannte – Israelis kennzulernen ist nicht ganz leicht, da sie nach 2- bzw. 3-jaehriger Militaerausbildung einfach eine zusammengeschweisste Gruppe bilden, einiges an Individualitaet einbuessen und es somit fuer einen Aussenstehenden nicht ganz einfach ist, Kontakt zu knuepfen -, zwei lustige Iren namens Gary und Garrick, …

Essensmaessig bin ich auch ganz gut ueber die Runden gekommen, da ich mir ab und zu unterwegs etwas kaufen konnte: Salami, Thunfisch, Dosenpfirsiche, … Ach, wie habe ich mich immer ueber meine heisse Milch gefreut! Ich habe jetzt eine ganz andere Einstellung zum Essen, eigentlich zu allem, da ich mit dem absolut Noetigsten auskommen muss – was mir auch ganz gut gelingt. Ich betrachte es nicht mehr als selbstverstaendlich, dass mittags um punkt 12 Uhr ein dampfendes, leckeres Essen auf dem Tisch steht.

Ich kann euch nur sagen: geniesst jeden Moment eures Lebens, so lange es noch nicht zu spaet ist. Beim Telefonieren mit meinen Eltern habe ich auf die Frage hin, wie es mir denn ginge, jedes Mal gesagt: wie immer halt. Ja, wie immer halt. Was soll sich denn schon gross aendern? Naiv von mir, denn von einer Sekunde auf die andere kann sich ein Leben um 180 Grad drehen, man mag es kaum glauben. Und ploetzlich steht man vor einer Sackgasse. Ich dachte mir immer, dass es auf jedes Problem eine Loesung geben muss. Aber aus einer Sackgasse fuehrt nur ein Weg heraus, Zeit kann man allerdings nicht zurueckdrehen. Die Uhr tickt kontinuierlich, egal was passiert. Das Leben ist so vergaenglich. Deshalb geniesst jeden einzelnen Tag, jeder Tag ist ein Geschenk. Vielleicht schaut es morgen schon ganz anders aus und ihr werdet mir dann zustimmen, solltet ihr es mir noch nicht glauben. Wer weiss?

0 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Seattle

bottom of page